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JHV der Schottener Feuerwehren 2018 (KA-Bericht)

http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/vogelsbergkreis/schotten/jochen-woellner-ist-neuer-stadtbrandinspektor-in-schotten_18679455.htm

SCHOTTEN - (sw). Es war eine rekordverdächtige Versammlung, denkwürdig war sie allemal: Fast 250 Feuerwehrleute aus der Großgemeinde, und damit fast die Hälfte aller Einsatzkräfte, bildeten über mehr als vier Stunden im Rainröder Dorfgemeinschaftshaus einen prächtigen Rahmen für eine Zäsur im Schottener Feuerwehrwesen. Es war der Abschiedsabend für den seitherigen Stadtbrandinspektor Artur Ruppel, seinen ersten Stellvertreter Matthias Rohn und Stadt-Jugendfeuerwehrwart Thomas Kromm. Nach 22 beziehungsweise 15 Dienstjahren an der Spitze der Brandschützer war das Ausscheiden von Ruppel und Rohn aus Altersgründen vorgezeichnet. Auch der für den Nachwuchs verantwortliche Kromm wollte nach 19 Jahren, davon neun in stellvertretender Position, sein Amt einer jüngeren Führungskraft übergeben.

Unterschiedlich verliefen die Wahlen für die Nachfolge. Während für den neuen Stadtbrandinspektor Jochen Wöllner (Schotten) und seinem ersten Stellvertreter Sascha Burzak (Breungeshain) als jeweils einzige Bewerber das Votum der versammelten Einsatzkräfte einstimmig ausfiel, gab es um das Amt des zweiten stellvertretenden Stadtbrandinspektors und des Jugendwartes geheime Abstimmungen, da sich jeweils zwei Kandidaten zur Wahl stellten. Schließlich setzen sich Carsten Naumann (Rainrod) und Julia Weitzel (Einartshausen) gegen die Mitbewerber Rouven Keil und den seitherigen stellvertretenden Jugendwart Christopher Schindler (Rainrod) durch. Dieser verzichtete anschließend auf eine erneute Kandidatur für den Stellvertreterposten, sodass Boris Gebhard (Busenborn) als alleiniger Bewerber einstimmig zum zweiten Jugendwart gewählt wurde. "In einer demokratischen Wahl gibt es Gewinner und Verlierer. Alle Bewerber sind hervorragende Feuerwehrleute mit hohem Fachwissen und großen Engagement", tröstete Bürgermeisterin Susanne Schaab die nicht zum Zuge gekommen Kandidaten. Weniger "aufregend" waren die Wahlen für die übrigen Posten des Stadtfeuerwehrvereins. Tobias Appel (Eschenrod) wurde im Amt bestätigt, und Dirk Schneider (Betzenrod) für den sich nicht mehr zur Wahl stellenden Klaus Neubert (Schotten) zum Schriftführer bestimmt. Mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren bildet das neue Führungstrio der Einsatzabteilungen in der Großgemeinde, Jochen Wöllner, Sascha Burzak und Carsten Naumann, auch ein Stück Zukunft der Schottener Feuerwehren ab. Der neue Stadtbrandinspektor ist zudem als Bauhofleiter wie sein Vorgänger beruflich in der Stadtverwaltung verortet. Als größte Herausforderung für die Zukunft bezeichnete es Wöllner, neue Mitglieder für die Einsatzabteilungen zu gewinnen beziehungsweise die bestehenden Einsatzstärken zu erhalten. Positiv zu bewerten sei das Nachrücken vieler jüngerer Führungskräfte.

"Die Schottener Politik schätzt das Feuerwehrwesen. Bei der Verabschiedung der Haushalte gab es niemals Diskussionen über den Etat für die Feuerwehren. Das liegt auch im hohen Maß an ihnen", wandte sich die Bürgermeisterin Schaab mit ihren lobenden Worten direkt an Artur Ruppel, dem sie eine hohe fachliche Kompetenz bescheinigte. Er habe die Schottener Feuerwehren in vorbildliche Weise geführt, meinte sein Nachfolger Jochen Wöllner, der als besondere Leistungen Ruppels unter anderem die Bedarfs- und Entwicklungspläne für die Feuerwehren der Großgemeinde, die in den Kindergärten beginnende Brandschutzerziehung, das Ausbildungswesen und die Bildung der Arbeitsgruppe "Zukunft Feuerwehr" herausstellte. Lobende Worte und viel Anerkennung kamen auch von Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland und den Vertretern der Fraktionen im Stadtparlament, Ewald Appel (SPD), Tobias Heusohn (CDU) und Hans-Ulrich Schmidt (Freie Wähler). Burkhards Feuerwehrvorsitzender und Ortsvorsteher Frank Wolf wollte sogar Artur Ruppel zum Ehrenstadtbrandinspektor ernennen lassen. Bürgermeister Schaab erteilte dem spontanen Ansinnen mit Blick auf die Hessische Gemeindeordnung eine Absage. "Das werden wir aber sicher bald in der Stadtverordnetenversammlung nachholen", kündigte die Verwaltungschefin an, was Parlamentsvorsteher Hans Dieter Herget durch Handzeichen bekräftigte.

In seinem Schlusswort brachte Artur Ruppel eine kurze mit viel Beifall bedachte Bilanz seiner Amtszeit auf den Punkt: "Vor 20 Jahren gab es in der Großgemeinde Schotten eine Stützpunktfeuerwehr und 14 Ortsteilwehren. Mein Eindruck ist, dass wir seit mehreren Jahren 15 funktionsfähige Feuerwehren auf Augenhöhe haben, die sich personell und mit dem jeweiligen technischen Gerät gegenseitig ergänzen. Matthias Rohn kündigte an, dass er zukünftig auch nicht mehr als Lehrgangsleiter im Gefahrenabwehrzentrum zur Verfügung stehen wird. Den Feuerwehren in der Großgemeinde bescheinigte er eine hohe Kontinuität, auch mit Verweis auf alle besetzten Ämter in den jeweiligen Wehrführungen. Zum Schluss erhoben sich die Versammelten und dankten Artur Ruppel und Matthias Rohn mit lang anhaltendem Applaus.

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